Dieses Buch handelt von der Erde. Ich verstehe es als ein ‘Universalbuch’, das meine Mutter mir als eine von unzähligen Kopien weitergegeben hat. Trotz seines Alters und seiner unzähligen Vervielfältigung ist sein Inhalt unverfälscht, nahezu vollständig und beeindruckend lebendig.
Beim Aufblättern der Seiten erstaunt die faszinierende Farben- und Formenvielfalt, in die sich unsere Erde kleidet. Bringt dann längeres Stöbern und Vertiefen verblüffende Einfachheit ans Licht, so scheint doch im nächsten Moment alles wieder in Frage gestellt und im Gewucher eines undurchdringlichen Dschungels verschwunden.
Dem Reiz, das EINFACHE wieder zu finden und die darin begründete verschwenderische Pracht auch des kleinsten Lebewesens zu erkennen, ist nicht zu wiederstehen. So folge ich der Spur, verliere sie und stoße unverhofft – allerdings ganz irgendwoanders – auf Wegweiser, die mich wieder zu ihr zurückführen.
Schließlich werde ich selbst zum Teil dieses in alle Richtungen sich entwickelnden Netzes und finde mich wieder auf dem Fluß des Genius, der zugleich führend und suchend einem einzigen Gesetz folgt: der Liebe zum Leben.
SUCHEN – FÜHREN
tasten – spüren
winden – wenden – wandeln – wiegen
fließen – schwimmen – flattern – fliegen
rollen – robben – krabbeln – gehen
rennen – springen – aufrecht stehen
DER NASE NACH – DEN AUGEN FOLGEND
EIN Sinn ist’s, der dies alles zieht
zu seiner Zeit, an seinem Ort
Nachdem das Wesen aufgerichtet
sich stehen, gehen selbst zu sehen
sich zu verstehn und zu vergleichen
sich zu bezeichnen, zu beschreiben
geboren wird so Schrift und Wort
das Ich entsteht – das Kosmoswort
das Menschenkind – die Kosmosblüte
WELTGESCHICHTE DES GEHENS
INNEN UND AUSSEN
Die UR-Spannung zwischen Innen und Außen als Ursache der
WINDUNG, WENDUNG, WANDLUNG und des WACHSENS –
von Innen nach Außen und von Außen nach Innen.
Kein Lebewesen, wo das Innen nicht zum Außen und das Außen nicht zum Innen wird.
Kein Lebewesen, das nicht aus sich herausgeht und nicht in sich hineingeht.
Kein Lebewesen, das nicht einnimmt und nicht ausgibt.
Keine Erde, die nicht schluckt und spuckt
Kein Lebewesen, das nicht gleichzeitig vor – und rückwärts geht
SPURENSUCHE – ORDNUNG SPÜREN
Baumgang
Ahorn-Serie

Fladerschnitt Ahorn-Antik und Iris-Abalone
vierarmig oder mit zwei Armen und zwei Beinen
Wo ist der Kopf?!

Schöpfung der Hände aus dem Wasser
Ahornfurnier

Entwicklung der Schöpferhände

oder des Schöpferkörpers
Spiegel-Serie

Bändergneis
intensiv zick-zack gefaltet
Ruhe und Bewegung 
Augenserie: Augen auf !
Pfauen-Augenserie
Ohne Auge als Fisch ins Meer tauchen
Kastanien-Augenserie
Bocote-Augenserie
Je nach Anschnitt seines Flusses (Mäander und Spiralen) schaut das Bocote-Brett mit unterschiedlichsten Augen in die Welt.
Rotkohl-Schönheit und Spiral-Galaxie
Himmel und Erde
Zwillingspaare
Paartanz zweier Galaxien
Modell zur Entstehung von Brüsten
Die Kürbis-Mutter
Der 'seidene' Faden oder die Wasserlinie bzw. der Meeressaum 
Wer möchte nach all dem, was er hier gesehen hat, noch glauben, dass er etwas ganz anderes ist, als alle diese seine Vorfahren. Er kommt nicht von woanders her, er ist nicht plötzlich da, sondern ganz einfach nur geduldig – duldend und geduldet – von Anfang an kontinuierlich gewachsen
vom Dunkel zum Licht
im Rhythmus von Yin und Yang
von Nacht und Tag,
von Vollmond und Neumond
von Sonnenwende zu Sonnenwende,
fliehend und folgend
wo im Kreise drehend
der Fliehende zum Folgenden
und der Folgende zum Fiehenden wird
gejagt und jagend
gefressen und fressend,
sich zurückziehend und vorpreschend.
Nacht- und Tagpflanze
Nacht- und Tagtier,
unter Wasser, über Wasser
auf der Erde, in der Luft
ALLESKÖNNER, ALLESFRESSER
Er – ein Pol – hat zwei sich heftig teilende Pole wie alles und alle
diese wieder jeweils zwei
und auch diese jeweils wieder
bis zu diesen unendlich weit und unendlich nah
innen und außen
sich anziehenden und abstoßenden Polen.
Dies alles hinausgeschleudert,
zurückgezogen zu dem ersten,
dem vorersten, vorvorersten … ... Pol
dem AUGE
und je weiter zurück
umso weiter wieder hinaus.
Stets die Waage suchen, den einen Mittelpunkt
wo alles innen ist und gleichzeitig außen.
Ihn finden, um wieder aus sich heraus zu gehen
um sein Innen von außen zu sehen
und wieder dorthin zurück zu gehn
um sein Außen von innen zu sehn.
Sein EIN und sein ALLES sein
sein Selbst und sein Anderer
in sich selbst sein Spiegelbild
und im Spiegelbild sein Selbst
SEIN EIGENER KLON
Initiiert und geführt aus dem einen Auge
auf dem einen Strahl, der den Wassersaum baut
wechselnd zwischen drehenden Polen.
Seine Gestalt entsprechend dem Muster des Saums
zu seiner Zeit an seinem Ort
einzig und nie wiederkehrend.
Den Menschen hat’s erwischt
im Mittelpunkt der ACHTerbahn
im allerletzten Wendekreis.
Vollendet ist der Schöpferkörper
zentriert und außen kugelrund,
auch wenn sich Arme, Beine strecken
die Schulter sich entfernt vom Becken,
der Fuß zu zweit sich folgend führt
in Achten auf der Erde schnürt
die Hand ihr Eigenleben lebt
der Kopf sich aus der Mitte hebt
DIE KRAFT HÄLT KREISEND SIE IN ACHT
ACHT YINYANG-KREISE SIND VOLLBRACHT
Nichts als Wasser und Sedimente
Die kreisende Wasserdampf-Linie
